Dolomiten 2019

 

Zum Sommeranfang zieht es uns wie jedes Jahr mit dem Rad in Richtung Süden. Am 26. Juni starteten wir in St.Johann i T. um uns über den Pass Thurn und Felbertauern bis nach Sillian etwas einzurollen für die Dolomitenpässe rund um die 3 Zinnen. Es war heuer die Tour der eigenen Wege. Wir fuhren keine Etappe gemeinsam vom Start ins Ziel. Es gab jeden Tag  gute Gründe individuelle Strecken zu wählen. Mit dabei waren Gerhard und Raimund, die es sich nicht nehmen ließen wieder direkt in Obertrum zu starten, sowie Markus B., Herbert H., Herbert R., Peter, Traudi und Heinz. Mit dem Wetter hatten wir auch dieses Jahr wieder Riesenglück. Wir konnten unsere geplanten 4 Tage auch auf den Pässen über 2000 m Seehöhe quasi  kurz/kurz  bestreiten. Wir wären manchmal froh gewesen noch etwas ausziehen zu können, da sich die Temperaturen jenseits der 30 Grad bewegten. 

So nun zum 1.Tag. Peter hatte die Aufgabe den Bus bis Lienz zu fahren und uns dann Richtung Felbertauern entgegenzukommen und auf der Strecke ein Lokal für die Mittagspause zu finden. 

Der Rest der Truppe machte sich auf den Weg, die beiden ersten Pässe zu überqueren. Im Vordergrund stand, mit den Kräften möglichst hauszuhalten, sowie trinken, trinken, trinken, da sehr hohe Temperaturen prognostiziert waren. Wie vereinbart trafen wir Peter der ein Lokal in Matrei gefunden hatte und außerdem auch einen schönen Radweg an der Isel entlang nach Lienz. Nach der Pause rollten wir an der "kühlen" Isel entlang und wir mussten entscheiden wie wir das letzte Stück nach Sillian gestalten. Geplant war, dass Gerhard den Bus übernimmt und der Rest per Rad die ca. 30 km bewältigt. Aber es kam anders, denn Markus hatte einen Platten und musste vom Bus geholt werden.

Herbert R. und Raimund entschieden auch in den Bus zu steigen. Herbert H., Peter, Heinz und später auch Gerhard nahmen die Pustertaler Höhenstrasse in Angriff. Wir merkten schon gleich nach Lienz, "das wird heute sehr heiß   werden". Nach dem 1. Anstieg, der ziemlich knackig war (14%) und die bei Herbert angezeigten 40 Grad, resignierten wir und nutzten die erste Möglichkeit wieder an die Drau hinunter zu fahren, um am Drauradweg nach Sillian zu kommen. Nur Gerhard, der sich etwas später entschieden hatte, Höhenstrasse zu bezwingen, hat dies auch umgesetzt. Wenn man weiß, dass er schon etwa 90 km mehr in den Beinen hatte, kann man dem nur höchsten Respekt zollen, da er der Einzige war, der gefahren ist was "am Zettel" stand.

Traudi hatte bei  großer Hitze das Defreggental mit dem Stallersattel bezwungen und kam auch fast dehydriert in Sillian an. Alle versuchten die Strapazen des 1.Tages so gut es ging bei einem tollen Abendessen zu verarbeiten. Markus war beschäftigt, sein Hinterrad wieder fahrtauglich zu bekommen. 

Der zweite Tag führte uns von Sillian über den Kreuzbergsattel zur Auronzohütte (am Fuße der 3 Zinnen). Heute hatte Herbert R. die Aufgabe den Bus ins Etappenziel zu bringen und er fuhr uns dann bis kurz nach Auronzo entgegen. Traudi erholte sich bei einer Bergtour mit Traumkulisse um die 3 Zinnen vom Vortag. Der Rest der Gruppe startete gemeinsam bei Kaiserwetter und bereits mit Blick auf die Sextener Dolomiten. An der Drau entlang ging es Richtung Kreuzbergsattel.  Ab Sexten schlug jeder sein eigenes Tempo an, um den Sattel zu bezwingen. Danach ging es wieder gemeinsam weiter zum nächsten Anstieg über eine einsame Straße in das beschauliche Dorf Danta di Cadore. Nach dem Auffüllen der Wasserspeicher hatten wir nur mehr ein Bergabstück nach Auronzo zum Mittagessen. Auf dem Weg dorthin trafen wir dann auch Herbert R. und es waren für kurze Zeit alle Teilnehmer gemeinsam am Rad. Nach Speis und Trank war das Auronzotal vorerst sehr angenehm zu fahren. Die letzten Kilometer Richtung Misurina hatten es aber in sich, 12% und große  Hitze verlangten allen wieder das Letzte ab. In Misurina angekommen, hatte sich die Mehrheit entschieden, die Etappe beim Hotel zu beenden und die Auronzohütte auf 2330 m Seehöhe aus der Ferne zu betrachten. Gerhard, Raimund und Heinz wollten die Etappe aber zu Ende fahren wie geplant.

Der Anstieg war zwar nur ca. 7 km lang aber ca. 16% auf 2/3 der Strecke waren schon sehr herausfordernd. Für Heinz war ca. 1,5 km vor dem Ziel Schluss da ihn die Kräfte verließen und nur Raimund und Gerhard beendeten die geplante Strecke. Danach erholten wir uns wieder in herrlicher Umgebung und bei angenehmen Temperaturen auf ca.1700 m Seehöhe mit einem guten Abendessen und einem Glaserl Wein. Das Hotel war eine Notunterkunft, da durch eine Laufgrossveranstaltung alles ausgebucht war. 

Den Morgen des 3.Tages kann man unter die Kategorie "kitschig" einordnen. Ein spiegelglatter Lago Misurina umgeben von unzähligen sonnenbeschienenen Dolomitengipfeln. Am Plan stand heute die Fahrt über den Passo Tre Croci, Passo Giau und Falzarego  Valparolo nach La Villa Stern. Markus hat den Bustransfer nach Villa Stern übernommen, da er noch immer Probleme mit seinem Hinterrad hatte. Der Rest splittete sich auf 2 Gruppen auf, die 2 Herberts und Peter entschieden sich den Passo Giau beiseite zu lassen und gleich auf den Falzarego zu fahren und dann über den Campolongo nach Villa Stern. Raimund, Gerhard und Heinz fuhren über den Tre Croci auf den Giau, wo sie dann mit Traudi (Rad) und Markus (Bus) zusammentrafen. Für Raimund, Gerhard und Heinz ging es dann weiter über Santa Lucia zum Passo Falzarego. Bei der Auffahrt auf den Passo Falzarego waren die 2 Herberts und Peter gerade auf der Abfahrt und am Wege Richtung Campolongo. Die Giaufahrer trafen sich kurz nach dem Valparolo noch zu einer Jause, bevor es nur mehr talwärts ins Hotel in Villa Stern ging und die Gruppe wieder komplett war. Raimund hatte sich zum Ziel gesetzt die 3000er Marke zu knacken und hängte das Grödnerjoch und den Campolongo noch an. Da Markus immer noch keine Lösung für sein Hinterrad hatte, gelang es Peter durch den Umbau seiner Ersatzgarnitur für Markus ein gut funktionierendes Hinterrad zur Verfügung zu stellen. Am Abend gesellten sich dann auch die "Wimmers" Claudia und Norbert zu uns, um den letzten Tag mit uns zu bestreiten.

Am 4.Tag stand das Grödnerjoch, Sellajoch, Fedeia und Campolongo zurück ins Hotel nach Villa Stern am Plan. Bis zum Grödnerjoch waren noch alle vollzählig gefahren, aber dann splittete sich das Feld in 4 Gruppen auf, um für jeden das richtige Maß an Kilometern und Höhenmetern zu treffen. Raimund, Norbert, Markus und Gerhard gingen die Orginalstrecke an, wobei Norbert und Raimund den einen oder anderen Hügel noch anhängten. Herbert H. entschied sich zurück nach Corvara zu fahren und bezwang den Campolongo und Valparolo von der Nordseite. Claudia, Peter und Herbert R. sowie Taudi und Heinz machten die klassische Sella Ronda in unterschiedlichem Tempo. Trotz der verschiedenen Herangehensweise waren alle zufrieden und der Abend konnte wieder mit gutem Essen und Wein ausklingen.

Somit war auch schon wieder der letzte Tag gekommen und die Heimreise stand bevor. Auch wie das Jahr zuvor gab es "Bus- und Radheimfahrer". Die Herberts und Peter bevorzugten den Bus um entspannt zu Hause anzukommen. Für Markus, Gerhard und Raimund hieß es nochmals strampeln. Raimund zog sein Tempo durch und war am frühen Abend bereits in Obertrum. Gerhard und Markus fuhren gemeinsam bis Mittersill, wo sich ihre Wege trennten. Markus legte noch eine Übernachtung ein, um am nächsten Tag gemütlich nach Hause zu radeln. Gerhard fuhr nach einer Pause weiter über den Pass Thurn nach Obertrum wo er kurz nach Mitternacht eintraf.

Claudia und Norbert sowie Traudi und Heinz verbrachten noch einen schönen Tag mit Radeln bzw. Bergsteigen und machten sich dann am Montag auf die Heimreise.