Bormio 2017

Auch heuer war wieder eine Radreise in die Berge angesagt. Diesmal ging es ins 3 Ländereck (A,CH,IT) nach Bormio, das uns als zentraler Ausgangspunkt für unser Bergradeln diente. Am Freitag den 23. Juni reisten wir wieder mit dem Vereinsbus der Marktgemeinde an. Das letzte Stück nach Bormio war auch gleich unsere 1. Etappe! Mit von der Partie waren Markus Braun, Hermann Költringer, Herbert Höllerer, Raimund Reindl, Traudi und Heinz Rieß, Peter Wesenauer und unser Busfahrer Peter Wörndl!

Die erste Etappe führte uns von Pfunds über die Schweiz auf die Norbertshöhe nach Nauders! Von da ging es über den Reschenpass , dann entlang des Reschensees bis hinunter nach Prad, wo dann schon der längste Aufstieg unseres 3-tägigen Radausflugs auf uns wartete. Das Stilfserjoch mit seinen 48 Kehren und fast 1900 Höhenmetern ist immer wieder eine besondere Herausforderung. 

Um diesen Anstieg gut zu überstehen labten wir uns nach ein paar Kilometern in der kleinen Ortschaft Gomagoi! Gut gestärkt ging dann jeder in seinem Tempo die Herausforderung  an!  Raimund war nur mehr kurz zu sehen um dann mit einem Affentempo das Stilfserjoch zu bezwingen, obwohl er am Vortag die Anreise von Obertrum nach Pfunds (fast 300km)  auch mit dem Rad bewältigte! Er musste dann ca. 20 Minuten auf Herbert warten . So nach und nach trudelten Peter und Markus, sowie Hermann und Heinz am Gipfel ein. Auf der Passhöhe konnten wir bei  gutem Wetter den Ortler und die umliegenden Gipfel genießen. Außerdem bewunderten wir die Schnellsten  der RATA- Teilnehmer, die um 13:00 Uhr in Nauders  starteten.

Nun stand noch eine 21 km lange Abfahrt ins Hotel an. Bei zirka der Hälfte trafen wir Wörndi, der den Bus ins Hotel gebracht hat und uns von Bormio aus auf das Stilfserjoch entgegenfuhr! Traudi wählte einen anderen Weg auf das Stilfserjoch nämlich, aus der Schweiz über den Umbrailpass! Sie musste dann auch wieder mit dem Rad zurück nach St. Maria um das Auto zu holen. Nach einer von Markus mitgebrachten Jause und Bier checkten wir im Hotel ein und ließen den Tag mit einem guten Abendessen ausklingen!

Am Samstag stand bei traumhaftem Wetter die Königsetappe am Programm. Von Bormio aus über den Passo Foscagno und den Passo Eira nach Livigno, Ofenpass und über den Umbrail retour nach Bormio, ca. 109 km und 2800 Höhenmeter! Sportlich bot sich natürlich das gleiche Bild. Raimund hirschte davon und der Rest hechelte hinterher. Bei der Abfahrt vom Passo Foscagno hatte Heinz eine ungute Situation zu überstehen. Er kam mit dem Vorderrad in eine Längsrille, das Rad schaukelte sich auf und das Ganze glich eher einem Rodeoritt als einem Radfahren! Gott sei Dank passierte außer einem erhöhten Adrenalinstoß nichts! 

Nach Livigno trafen wir Peter, der mit dem Bus auf uns wartete, um uns durch den Tunnel am Fuße des Ofenpasses zu bringen, in dem Radfahrverbot gilt. Nach ein paar Kilometern Busfahrt mussten wir wieder selber strampeln um unser nächstes Ziel den Ofenpass zu erreichen. Oben angelangt  machten wir eine Pause, um uns auf unseren letzten Abschnitt des heutigen Tages vorzubereiten.

Wir haben nicht berücksichtigt, dass die Schweizer Gastronomie direkte Nachfahren der Raubritter sind! Für einen Kaffee im Plastikbecher, ein kleines Stück Kuchen in Plastikpapier und einen kleinen Apfelsaft gespritzt musste man schon mal 15 Euro hinlegen. Nichts desto trotz  ging es nach einer schönen Abfahrt in den letzten Anstieg  (13km 1100 Höhenmeter) den Umbrailpass hinein!  Es war für uns alle (außer Raimund) die befürchtete Herausforderung. Am Umbrailpass gab es die Option noch 3,5 km anzuhängen und nochmals das Stilfserjoch zu bezwingen oder direkt ins Hotel nach Bormio zu fahren. Die Option Stilfserjoch zog nur Raimund! Traudi genoss an diesem Tag die Auf-und Abfahrt direkt von Bormio auf das Stilfserjoch auf einer für den Autoverkehr gesperrten Strecke – ein besonderes Erlebnis!

Sonntag der 25. Juni, der verflixte dritte Tag! Beim Frühstück ließen kräftige Regenschauer nichts Gutes fürs Radfahren verheißen! Es wartete der Gaviapass mit 2600 Metern Seehöhe der 2. höchste Berg unserer Tour und der Mortirolo auf uns! Nach ca. 2 Stunden besserte sich das Wetter und wir entschieden uns die Tour zu starten! Nur Raimund startete  in die entgegengesetzte Richtung! Der Rest der Truppe  inklusive Peter Wörndl und Traudi fuhren  Richtung Gavia bei Sonnenschein! Schon bei der Auffahrt zeichnete sich ab, dass man mit weiteren Regenschauern rechnen musste!  Wesi entschied sich schon während der Auffahrt, dass er auf alle Fälle am Gavia umdrehen wird.  Als die Ersten bei leichtem Sonnenschein am Gipfel eintrafen war alles noch eitel Wonne! Das Glück währte nur kurz, denn nach wenigen Minuten setzte leichter Regen ein und starker Wind. In dieser Höhe ist das Zusammentreffen  von diesen 2 Komponenten  fatal! Wir entschieden uns rasch, den Gavia nicht zu überqueren, sondern wieder zurück Richtung Bormio zu fahren! Nach einer etwas „frischen“, nicht ganz lustigen Abfahrt besserte sich das Wetter in Bormio  wieder und wir konnten bei angenehmen Temperaturen den Tag in der Altstadt ausklingen lassen! Nur Herrman juckte es dann noch einmal in den Beinen und er fuhr zur Mittelstation des Skigebietes nach Bormio 2000 hinauf! Raimund kam trocken über die Runde. Er entschied sich nach dem Mortirolo (Original Auffahrt) den Gavia wegen dem schlechten Wetter auszulassen und über Aprica Tirano zurückzufahren und hatte schlussendlich auch so über 3000 Höhenmeter in den Beinen!

Am Montag strahlte die Sonne wieder von einem fast wolkenlosen Himmel. Traudi und Heinz nutzen den Tag noch um den Bernina Pass zu erklimmen! Für den Rest der Truppe hieß es einpacken und ab Richtung Heimat! 

Das Wetter am 3.Tag hatten wir also auch heuer noch nicht im Griff, aber alles in allem war es sicher für jeden wieder eine schöne Radreise  in einer wunderbaren Region.